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Die Potsdamer Konferenz

Die Potsdamer Konferenz

Als sich am 17. Juli des Jahres 1945 die Sieger des Zweiten Weltkriegs und mächtigsten Männer der Welt gegenüberstanden, war die allgemeine Spannung greifbar. Winston Churchill, der britische Premierminister, hatte schon während des Krieges in internen Schreiben darauf hingewiesen, der zukünftige Gegner sei die UdSSR. Stalin sei ein mindestens so gefährlicher Wahnsinniger wie Hitler, warnte er die US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt und dessen Nachfolger Harry S. Truman. Und so stand die Potsdamer Konferenz ganz im Zeichen des sich bereits deutlich am Horizont abzeichnenden Ost-West-Konfliktes.

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Fortsetzung der Jalta-Konferenz

Die wichtigsten Grundsätze einer gemeinsamen Deutschlandpolitik waren bereits im Februar bei der Konferenz von Jalta festgelegt worden. So herrschte Einigkeit darüber, dass man eine vollständige Entwaffnung und Entmilitarisierung Deutschlands wollte. Ebenso beharrte man auf der Verpflichtung zu Reparationsleistungen. Um Konflikte untereinander zu vermeiden, einigte man sich auf die Aufteilung des zukünftig besetzten Deutschlands in vier verschiedene Besatzungszonen. Frankreich sollte die vierte Besatzungsmacht werden. Die Hauptstadt Berlin, obwohl in der sowjetischen Zone gelegen, unterlag der gemeinsamen Verwaltung aller vier Siegermächte.

Zusammengefasst wurden die Ergebnisse letztlich auf die Formel der „vier Ds“: Demilitarisierung, Dezentralisierung, Denazifizierung und Demokratisierung.

Das Potsdamer Abkommen

An diesen Ergebnissen hielt man auch in Potsdam fest. Zusätzlich beschloss man, dass in den einzelnen Besatzungszonen jeweils ein militärischer Oberbefehlshaber Regierungsgewalt haben sollte, es als oberste Instanz aber noch den Alliierten Kontrollrat der vier Siegermächte gab. Die Oder-Neiße-Linie wurde als vorläufige Ostgrenze Deutschlands akzeptiert, und da die UdSSR auf dem Erhalt der im Westen eroberten Gebiete Polens und des Baltikums beharrte, wurde auch das Staatsgebiet Polens nach Westen verschoben. Die Deutschen aus Polen, Ungarn und der Tschechoslowakei wurden in die Besatzungszonen vertrieben.

Die „deutsche Frage“, also wann und in welcher Form Deutschland wieder ein eigenständiger Staat sein sollte, verlegte man dagegen auf eine Ratssitzung der Außenminister – die allerdings nie stattgefunden hat.

Worte und Inhalt

In einer opulenten Sonderausstellung im Schloss Cecilienhof, dem Ort des Geschehens, lässt sich die Brisanz der Situation nachvollziehen: Der Kalte Krieg hatte begonnen. Die genannten Beschlüsse waren bereits der kleinste gemeinsame Nenner. Man einigte sich auf Begriffe, überließ aber die Umsetzung komplett den jeweiligen Besatzungsmächten. So kam es, dass man in Ost und West tatsächlich „demokratisierte“, die Ergebnisse aber gänzlich verschieden waren. Während sich im Westen mit der Bundesrepublik die erste stabile parlamentarische Republik auf deutschem Boden entwickelte, war die „Volksdemokratie“ der DDR ein sozialistischer, totalitärer Zwangsstaat. Während der Marshall-Plan im Westen für einen Wiederaufbau sorgte, fand im Osten eine systematische Demontage statt. Das Problem wachsender Müllberge existierte damals nicht. Vielmehr wurde alles wiederverwendet, ein Trend, der erst in den letzten Jahren wiederentdeckt wurde, um Ressourcen und Kosten zu sparen, beispielsweise in dem man kein neues Smartphone oder Tablet, sondern sein apple in einer refurbished Version kauft.

Wendepunkt Potsdam

Viele welthistorische Ereignisse jähren sich in diesem Jahr zum 75. Mal: Das Jahr 1945 ist sicherlich eines der entscheidenden Epochenjahre der Menschheitsgeschichte. Doch in kaum einem Ereignis kulminiert all das, was vorher war und was in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts noch kommen sollte, wie in der Potsdamer Konferenz.

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