Der Wiener Kongress
Bevor wir im Geschichtsunterricht lernen, dass Fürst von Metternich den Wiener Kongress leitete, kennen wir ihn vor allem als Namen einer Sektsorte aus der Werbung. Wenn wir dann hören, dass auf dieser Konferenz eine Neuaufteilung Europas stattfand, klingt das zunächst sehr dramatisch und auch ein Stück weit unheilverkündend. Schließlich ist selten etwas Gutes dabei herausgekommen, wenn einzelne Städte, Landstriche oder gar Länder wie Aufbacksemmeln verteilt werden.
Der kleine Franzose
Napoleon gilt noch heute als genialer Militärstratege und seine Geschichte und Kriege sind legendär. Von den einen als Heilsbringer vergöttert, der endlich Ordnung in das von der Revolution im Jahre 1789 gebeutelte Frankreich brachte, von den anderen als Diktator gehasst. Schließlich wurde er nach Elba verbannt, wo er jedoch nicht lange blieb. Für 100 Tage kehrte er zurück, ehe er in die Verbannung nach Sankt Helena geschickt wurde, wo er 1821 starb. Eine Liste seiner Hinterlassenschaften wäre sehr lang und bei Weitem nicht alles wäre negativ. Aber die Zeitgenossen standen zunächst einmal vor einem Scherbenhaufen.
Neuordnung Europas
Ab 1814 fanden sich die Vertreter aller wichtigen europäischen Länder in Wien zusammen, um über die Nachkriegsordnung zu verhandeln. Diese Zusammenkunft bezeichnen wir heute als Wiener Kongress und er veränderte die Landkarte Europas nachhaltig. Eine Zielsetzung der Teilnehmer war es, die alten Herrscherhäuser wieder einzusetzen, die von der Französischen Revolution in ganz Europa von ihren Thronen gefegt worden waren. Um die Herrschaft zu sichern, wurde außerdem eine Möglichkeit gesucht, um revolutionäre Gedanken und Taten zu unterdrücken, um eine erneute Anarchie zu verhindern.