Schöne vernetzte Welt
Wer zu Konferenzen, Tagungen oder zu Jours Fixes fährt, klingt zunächst einmal ungeheuer wichtig, auch wenn es sich bei einer Konferenz zunächst einmal nur um eine Besprechung handelt, an der mehrere Personen teilnehmen und bei der über fachliche oder organisatorische Fragen diskutiert wird. Es kann also durchaus passieren, dass man den Nachmittag mit dem Versuch verbringt zu ergründen, wer schon wieder vergessen hat, die Kaffeemaschine zu entkalken.
Auch externe Tagungen können sich als staubtrockene Angelegenheit entpuppen, wenn selbsternannte Experten mit narzisstischer Neigung stundenlang über ihr persönliches oder berufliches Steckenpferd reden. Anstatt sein Wissen zu erweitern, stehen die Zuhörer in diesem Fall vor der Herausforderung, nicht alle paar Minuten auf die Uhr zu schauen.
Bei einer Konferenz können auch, im wahrsten Sinne des Wortes, weltbewegende Angelegenheiten besprochen werden, beispielsweise wenn es sich bei der Konferenz um ein Expertentreffen handelt, bei dem über politische oder wirtschaftliche Fragen diskutiert wird.
Konferenzen, Medien und Gewerkschaften
In unserer vernetzten Welt gibt es eine Vielzahl an Treffen auf unterschiedlichen Ebenen. Die Führungsebene in Unternehmen wünscht sich von ihren Mitarbeitern die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen, damit man auf Veränderungen in der Branche oder auf dem Weltmarkt flexible und innovative Lösungen findet. In anderen Bereichen finden Konferenzen zur Abstimmung statt, damit man gegenüber Außenstehenden mit einer Stimme sprechen kann und alle Vertreter des Unternehmens die gleiche Meinung vertreten.
Während es die alltäglichen Konferenzen im Büro selten in die Nachrichten schaffen, gibt es andere Treffen, die für die Medien oder die Öffentlichkeit relevant sind. Wenn sich beispielsweise Gewerkschaften treffen, um ihren Kurs gegenüber den Arbeitgebern abzustecken, kann dies durchaus auch für Nicht-Mitglieder Folgen haben. Etwa wenn die gewerkschaftlich organisierten Piloten oder Fluglotsen entscheiden, dass die Verhandlungen abgebrochen und Arbeitskampfmaßnahmen ergriffen werden. Doch auch über Treffen politischer Parteien oder von Staatschefs wird regelmäßig in den Medien berichtet.
Die Macht des Wortes
Heutzutage können wir fast überall auf der Welt mit Freunden, der Familie oder dem Chef kommunizieren. Im Regelfall genügen hierfür ein Smartphone und eine funktionierende Internetverbindung. Dies hat umgekehrt aber auch die geschäftliche Kommunikation mit Kunden revolutioniert, denn dank Telefon- und Videokonferenzen müssen sich die Teilnehmer einer Besprechung nicht mehr im gleichen Raum, nicht einmal mehr im gleichen Land aufhalten. Dies spart nicht nur Zeit und Geld, sondern ist auch gut für das Klima.
Aber alle, die angesichts dieser Entwicklung frohlockten und davon ausgingen, dass der Großteil der Geschäftsreisen in Zukunft überflüssig sein würde, weil man ja eine neue, moderne Art der internationalen Kommunikation gefunden hatte, wurden schnell enttäuscht. Denn so praktisch Telefonkonferenzen auch sind, in einigen Fällen ist es unabdingbar, dass ein Vertreter des Unternehmens vor Ort ist. Außerdem ist es deutlich schwieriger, die feinen Untertöne in einer Unterhaltung herauszuhören, wenn der Kunde einem nicht gegenübersteht.